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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 122

1911 - Magdeburg : Creutz
122 8. Das Land zwischen Saale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder ausgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg' Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarem Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberg. in den großen Ferien hier trt den Waldungen zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Sic weihe Elster. Die Quelle der Weißen Elster liegt aus dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen stießt sie nach N. durch das Bogt- und das Osterland. Ihr tieses Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlaufe eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittellaufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, von Zeitz an, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

2. Geographie von Mitteleuropa - S. 142

1912 - Regensburg : Manz
142 Die Österreichisch-Ungarische Monarchie. in weitem Talkessel, wo üppige Rebengelände die Gehänge schmücken und Maulbeer-, Feigen- und Orangenbäume in den Gärten blühen. Im Osten wird die Stadt von den weißen Felsenmauern der Rosen- garten-Kette überragt. ^ Bozen ist schon seit dem Mittelalter eine bedeutende Handelsstadt, da sich hier die Brennerstraße mit der vom Finstermünz kommenden Vintschgaustraße vereinigt. An der oberen Etsch, wo das Passeiertal, die Heimat Andreas Hofers, einmündet, liegt der Kurort Merau (ä) mit mildem Klima. Abwärts von Bozen beginnt das stark entwaldete, im Sommer heiße Welschtirol. Trient (e) an der Etsch, 30000 E., im Mittelalter ein bedeutender Platz für den Handel von Venedig (durch das Val Sugana) nach Augsburg, ist nächst Innsbruck die volkreichste Stadt Tirols. Bischofsstadt. Hier wird viel Seidenbau getrieben, wie anch in dem südlich gelegenen Rovereto. Am Gardasee, dessen Nordspitze zu Österreich gehört, ist Riva in reizender Lage. 5. In dem zum Rheiugebiet gehörigen Vorarlbergs mit einer fast ausschließlich deutschen Bevölkerung liegt Bregenz, der österreichische Hafen am Bodensee, Ausgangspunkt der Arlbergbahn. Die Oberstadt auf einer Anhöhe ist das römische Castrum Brigantium. Dorubiru und Feldkirch betreiben vorzugsweise lebhafte Baumwollindustrie. Hier mag angereiht werden das kleine Fürstentum Liechtenstein mit 9800 (katholischen) Einwohnern. Es liegt zwischen Vorarlberg und der Schweiz am Oberrhein und ist durch Zolleiuignug an Öster- reich geknüpft. Der Hauptort Vaduz (waduz, von vallis dulcis) liegt am Rhein, am Fuße des Bergschlosses Liechtenstein. 1 An heiteren Tagen leuchten bei scheidender Sonne diese vom lichten Weiß bis ins Blaßrötliche schimmernden Felsen im feurigsten Rot. Bei leichtem Nebel mildert sich die Glut der Beleuchtung; dann breitet sich über die Fels- Massen ein zarter Rosenschleier, der sich in den Klüften bis zum Violett vertieft. 2 Es bildet ein eigenes Kronland mit besonderem Landtag, steht aber nnter dem Statthalter von Innsbrucks

3. Teil 3 - S. 73

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 73 — wir droben im Walde begegneten, oder durchzogen sind von kleinen Gräben, in denen der Bauer das Wasser des Baches herüber leitet aus die Wiese, damit all die tausend Grashalme, die Glockenblumen und Klee- blumen zu trinken haben. Über die Blumen hin brummen kleine und große Käfer, welche Honig sammeln. Im Juli, wenn bei uns die Sommerferieu sind, werden dann diese Wiesen gemäht. Das duftige Heu wird heimgefahren oder auch iu der Schürze heimgetragen zum Futter für das Vieh. — Wiederholung. Zur sachlichen Besprechung. Freilich darf mau nicht denken, daß es im Königreiche Sachsen nur fruchtbares Land giebt. Es giebt auch Gegenden, wo dem Boden nur mit Mühe das abgerungen wird, was der Mensch zu seinem Unterhalte braucht. Im hohen Erzgebirge z. B. (Zeige!) sehen die Felder meist sehr dürftig aus. Die Halme des Getreides sind gewöhnlich kurz, stehen weit auseinander und tragen wenig Körner. Viele Obstsorten reifen in diesen gar nicht. 4. Sachsen ist reich an Bodenschätzen. Schon bei der Besprechung des Erzgebirges haben wir dies kennen gelernt. Was fanden wir da? a. Das Erzgebirge ist reich an Metallen. Wir finden dort, ähnlich wie im Harze, Bergwerke, in denen man nach Silber, Eisen, Blei und Nickel gräbt. Die bedeutsamsten Bergwerke sind in der Nähe von Freiberg (Lage!). Hier wird unter der Erde fleißig gehämmert, gesprengt und gekarrt, um Blei und Silber ans Tageslicht zu fördern*) b. Das Erzgebirge birgt auch große Schätze an Steinkohlen, und zwar werden diese nützlichen Brenzen im Westen und im Osten des Gebirges gefunden. Das westliche Steinkohlenlager befindet sich bei Zwickau. Bestimme die Lage dieser Stadt! —- Hier führen gegen fünf- zig Schächte hinab in die dunkle Tiefe der Erde und gegen zehntausend Arbeiter sind beschäftigt, die schwarzen Schätze dem Innern der Erde zu entreißen und ans Tageslicht zu fördern. Das östliche Kohlenlager dehnt sich in der Nähe der Hauptstadt unseres Vaterlandes, in der Nähe Dresdens, aus und zwar bei dem Dorfe Potschappel. Bestimme die Lage dieses Ortes! (Weißeritz — Windberg!) Wie die reichen Kohlenschätze des Weißeritzthales entdeckt worden sind, erzählt nns eine Sage. Sie lautet: Vor ungefähr vierhundert Jahren weidete an einem rauhen Herbsttage ein Hirte seine Kühe nebst einem Pferde auf den _ Fluren von Potschappel. Um die erstarrten Glieder zu er- n) Ausführliches hierüber in Deutschland I., S. 95—98, in Sachsen S. 66 bis

4. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 169

1846 - Aachen : Benrath
169 2. Mundart zu Pinzgau in Tirol. Höscht's: Schau, ös gang a Samon aus zum Sa-n. Und ös gab ft, indem ä saht, völd a Doal an dem Wög, da kaman d' Vögel und fraßen's auf. An an - dra Doal völd auf das Sto- anig, da ös nit viel Ere hat. 3. Baierische Mundart in und um München. Loßts enk sogn! a moi is a Baur auss Sahn nausgonga. Und wie ara denn do g'saht hat; is öam a Thoai somar an Weg nog- soin, do sann d' Vögl vonn Himmi ro kemma und hamatn auf- gesrößn. A Thoai is öam an stoaningn Bohn gfoin, wo nüt vöi Erdreich gwen it, der is boid aufgonga, woi a koan tiaffen Grund ghobt Hot. Ä. schwäbische Mundart zu Stuttgart. Höhret me an: A Bauer ischt zuni säa nausganga ufs Feld. Abbes von rum g'streuta Sohma ischt uf da Weeg g'folla ,do sind d' Vögel komma und hend's gsreffa. An anderer Tho-el ischt uf en stoiniga Boda g'falla, wo er net viel Erda ghet hat, doh ischt er zwohe bald ufgeschossa, weil er net tief glegan ischt. 3. Fränkische Mundart in Würzbnrg. Hör a Mol, as is Säar usganga zu säa. Unnerm Säa is a Deel Kora uffn Wagt gafalla, und glei vun die Vögel gfrassa worn. A Deel is aufn steinigen Buda gfolla, wus nit viel Arda ghot Hot. Dös is zwor boll aufgonga, weils nit tief in der Arda glagan is. 6. Sächsische Bauern-Mundart zwischen Leipzig und Thüringen. Hürt zu, säht, 's gung a mal a Siämann aus, zu statt. Und da hä state, da feel eeniges ann Wäg; da kamen de Vegel una- germ Himmel un srastens uf. Eeniges feel in de Steener, wo's nicht veel J-erde hätte, uu's gnng bale uf, weil'ö nich gnung J-erda hatte.

5. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 66

1898 - Schwabach : Schreyer
- 66 — Zusammenfassung: Im Engthal der Donau. Bei dem Kloster Weltenburg wird die Donau durch nah herantretende Felsen des Jura eingeengt. Weltenburg ist das älteste Kloster iu Bayern. 6. Durch die vayerische Kornkammer. Wir fahren mit dem Schiff weiter und erreichen bald die Stelle, an welcher von links her die Raab in die Donau mündet. Nach kurzer Fahrt siud wir in Regensburg (Regenmündung) angelangt, bei welcher Stadt die Donau ihren nördlichsten Punkt erreicht. Nun tritt ihr der bayerische Wald in den Weg, der sie zwingt, eine südöstliche Richtung einzuschlagen. Derselben folgend, betreten wir mit der Donau eine große Ebene, die zu unserer Linken vom bayerischen Wald begleitet wird, während nach rechts hin nnserm Blick freie Ausschau gewährt ist. Zu beiden Seiten erfreuen uns herrliche Wiesen mit saftigen Gräsern und Kräutern und schöne Felder, auf denen langhalmiges Getreide mit schweren Ähren rauscht. Die bedeutendste Stadt ist Straubing. Hier war vor 406 Jahren die Donau Zeuge einer blutigen That, indem Agnes Bernauer, die unschuldige Gemahlin eines bayerischen Herzogs, aus Besehl ihres Schwiegervaters vor den Augen des Volkes in den Strom geworfen und ertränkt wurde. Heute erfreut sich Straubing großer Wohlhabenheit. In der großen S ch r a n n e blüht der Handel mit Getreide der frucht- baren Umgebung. — Bald darauf berührt unser Strom das Städtcheu Deggendorf. Unterhalb desselben mündet von rechts her die Isar in die Donau. In der Nähe erhebt sich der Natternberg. Von dem- selben erzählt die Sage folgendes: Der Böfe trug ihn einst herbei, um die Donau zu dämmen und die ihm wegen ihrer Gottesfurcht ver- haßten Bewohner von Deggendorf durch Überschwemmung zu vertilgeu. Schon war er bis hieher gekommen, da hörte er drüben im Kloster Metten das Gebetglöcklein läuten; das fuhr ihm in die Glieder: der Fels entfiel seiner Hand und stürzte ins flache Land hernieder. Bei Vilshosen treten zu beideu Seiten die Berge heran und beschließen die Thalebene. Mit Recht wird die Strecke von Regensburg bis Vilshoseu die „Kornkammer Bayerns" genannt. Zusammenfassung: Die bayerische Korn kämm er. Zwischen Regensburg und Dilshofen breitet sich an der Donau die bayerische Kornkammer aus. Diese ist sehr fruchtbar. Die wichtigsten Orte der Kornkammer sind Straubing und Deggendorf.

6. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 100

1898 - Schwabach : Schreyer
— 100 — Wir sehen also, Reichenhall ist ringsum von hohen Bergen umgeben. Die Stadt liegt in einem Kessel. Von Reichenhall aus hat man diese Berge ganz nah. Man kann sie leicht besteigen und die prächtige Aussicht bewundern. Das zieht jährlich viele Leute nach Reichenhall. Die Bergumrahmung gewährt aber der Stadt noch andern Nutzen. Durch dieselbe werden die rauhen Winde abgehalten. Daher wird Reichen- hall jährlich von solchen Kranken besucht, die zu ihrer Heilung einer milden Lust bedürfen. Dazu besitzt Reichenhall heilkräftige Salzquellen. Die Luft am „Gradierwerk" (Erklären!) ist an sehr heißen Tagen durch ihre Kühle und ihren Salzgehalt für die Kranken wohlthuend. So ist Neichenhall zu einem der bedeutendsten Kurorte ge- worden. Die nicht ganz 4000 Einwohner zählende Stadt wird jährlich von 7000 Kurgästen aus allen Ländern der Erde zu längerem Ausent- halte aufgesucht, während ebenso viele Fremde nach kürzerer Anwesenheit wieder abreisen. Reichenhall ist für den Aufenthalt so vieler Fremden eingerichtet. Die breite Hauptstraße ist an vielen Plätzen mit Bäumen und Anlagen eingefaßt. In den Läden zu beiden Seiten stellen Kunst- Händler, Fabrikanten von Schmuckgegeuständen, Photographen ihre Waren zum Verkaufe aus. Fast jedes Haus ist, um den Fremden einen an- genehmen Aufenthalt zu bieten, als Villa (Erklären!) gebaut. Besonders schön sind die Gasthäuser, deren Reichenhall sehr viele zählt. Zusammenfassung: Reichenhall. Reichenhall liegt an der Saalach. Es ist rings von hohen Bergen eingeschlossen. Auch besitzt es Salzquellen. Daher wird es jährlich von vielen Fremden besucht. Reichenhall ist einer der besuchtesten Kurorte. d. Merchtesgaden. Lehrmittel: Bild von Berchtesgaden. (Oldenbourg.) — Einige Salzsteine; Kochsalz. Wir nehmen Abschied von dem lieblichen Neichenhall, um zu Fuß weiter in das Gebirge vorzudringen. Unser Weg führt durch ein Herr- liches Thal: zu beiden Seiten aussteigende Gebirge, au denen kein grüner Halm zu hasteu scheint, die mit grauem, verwittertem Haupt, mit Eis- flächen und Schneesurchen niedersehen, unten am Fuß die saftigsten Wiesen und kräftiger, schattiger Wald; rasch und laut eilt die Ache dahin. Wir folgen ihr! Nur noch eine Steigung hinanf, dann durch duftigen Tannen- Wald, und vor uns liegt ein reizendes, liebliches Gelände: das wunder- schöne Berchtesgadener Gebirgsläudchen. Wir halten inne, um die Pracht und Schönheit desselben zu genießen: „Üppig grüne Thäler, durchflössen von wildrauschenden Gebirgsbächen, werden von bewaldeten Hügeln umgeben. In der Mitte des Bildes liegt der Marktslecken' Berchtesgaden. Ties unten im Thal an den Usern der Ache mit ihrem hellgrünen Wasser stehen, weit von einander getrennt, der Bahnhos, das Sudhaus und die Gebäude

7. Königreich Sachsen - S. 71

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 71 — Zusammenfassung an der Hand der Übersicht: Die Steinbrüche im Erzgebirge.*) 1. Die Serpentinsteinbrüche bei Zöblitz. 2. Die Marmorbrüche bei Crottendorf. 4. Eine Stunde unter der Grde. (Einrichtungen, Arbeit und Gefahren im Bergwerke.) Ziel: Wir wollen heute in ein Eisenbergwerk hinabsteigen. I. Wohin haben wir zu gehen, wenn wir dies thun wollen? (Nach Schwarzenberg, denn in der Nähe dieser Stadt sind Eisenbergwerke.) Zeige den Ort! Was wollen wir aber in einem solchen Bergwerke? (Zusehen, wie die Bergleute unter der Erde arbeiten, wie das Eisenerz abgeschlagen und heraufgeholt wird.) Wie werden wir hinabgelangen? (Bielleicht aus Leitern.) — Zusammen- fassung. Ii. Wir denken uns, wir machten nns früh auf, um nach einem Bergwerke zu gehen. Nach dem Wege brauchen wir nicht zu fragen. Vor uns geht eine Schar Bergleute. Sie ziehen zum Schacht. Der- selbe liegt, wie alle Bergwerke, vor der Stadt. Wir folgen den Berg- leuten. Nachdem wir eine kleine Weile gewandert sind, kommen wir an ein kleines Hans. Die Bergleute gehen hinein, denn in diesem Hause ist der Eingang zum Schacht. Wir schlüpfen auch mit durch die Thür und bitten einen Bergmann, daß er uns mit hinabnimmt in die Tiefe. Ja, sagt der Bergmann, ich will euch mitnehmen. Ehe ihr aber mit einfahren könnt, müßt ihr andere Kleider anziehen. Kommt, ich will euch Bergmannskleider geben! Der Bergmann führt uns in eine große Kammer. Hier ziehen wir uns um. Wir bekommen zuerst eine Lein- wandhose, dann eine Kutte, welche bis an den Hals zugeknöpft wird. (Grubenkittel.) Um den Grubeukitrel schnallen wir einen Gürtel. An den Gürtel wird eine Laterne gehängt, oder, wie der Bergmann sagt, ein Grubenlicht. Auf den Kopf setzen wir einen Filzhut ohne Krempe. (Anzeichen!) Nachdem wir uns so angekleidet haben, führt uns der Bergmann zum Eingange des Schachtes. Wir blicken hinab. Der Schacht kommt uns vor wie ein tiefer Brunnen. Wir können nicht auf den Boden hinabsehen. An den Wänden des Schachtes führen Leitern hinunter in die Tiefe. Wir brauchen sie nicht. Sie sind feucht und schlüpfrig, und leicht könnten wir ausrutschen und hinab in die dunkle Tiefe stürzen. Wir besteigen einen großen, an Drahtseilen hängenden Kasten und lassen uns in ihm hinab in den Schoß der Erde. Langsam geht es hinab. *) «später werden noch die Porphyrbrüche, die sich am Rochlitzer Berge be- finden, hinzugefügt.

8. Königreich Sachsen - S. 38

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 38 — spazieren im grünen Walde oder schauten von Bergeshöhen hinab weit über unser Vaterland. — Zusammenfassung. Ii. Der Lehrer erzählt: Vor tausend Jahren war vieles anders. Wenn wir da die Elbe hinabgefahren wären, hätten wir keiue Schlösser, keine Städte, keine Brücken gesehen: wilder Wald staud an den Ufern. Durch ihn führte weder Weg noch Steg. In ihm hausten nicht allein Rehe und Hirsche, nein, auch wilde Schweine, Bären und Wölfe hatten da ihre Wohnung. Wo jetzt Schandau, Pirna und Dresden stehen, standen damals kleine Dörfer ans Lehm- und Holzhütten. In ihnen wohnte ein Volk, welches man Sorben nannte. Um die Dörfer herum lagen Kornfelder und Wiesen. Auf deu Wiesen weideten Schafe mit langer, zottiger Wolle. Sorbenkinder, mit dunklerer Haut und dunklereu Haaren als ihr sie habt, hüteten sie. Wir würden nicht verstehen, was diese Kinder unter einander reden: sie sprachen eine andere Sprache als wir. In den kleinen Lehmhütten des Dorfes waren sie zu Hause. Dort spann die Mutter Garu oder webte das Garu zu Tuch und Decken. Der Vater machte Töpfe und Krüge aus Thon oder schmiedete Lanzen und Spieße für die Jagd. Abends fuhr er in einem kleinen Kahne hinaus, Fische zu fangen für das Abendeffen. — Nachdem das Dargebotene von einigen sich meldenden Kindern nach- erzählt, das dabei Weggelassene ergänzt, das falsch Wiedergegebene be- richtigt worden ist, wird in gemeinsamer Besprechung hinzugefügt, was zur Erhellung oder Ausschmückung des gegebenen Stoffes beiträgt. So wird angegeben, wozu die Töpfe und Krüge dienen follten, welche Tiere man mit Lanze und Spieß zu erlegen gedachte, welche Fische der Vater wohl heimbrachte und dergleichen. Nachdem hierauf der erste Teil noch einmal mit Entflechtung alles dessen, was die Besprechung geliefert hat, nacherzählt und sodann einge- prägt worden ist, fährt der Lehrer fort: Solche Sorben wohnten nun nicht allein an der Elbe, nicht nur dort, wo jetzt Pirna, Schandau oder Dresden liegen, sondern auch dort, wo jetzt Oschatz, Mügeln, Würzen, Borna, Leipzig und Halle stehen*), standen einst Sorbendörfer. Die Sorben besaßen also ein großes Land. Sie nannten es Sorabien. — Wiedergabe des Gebotenen durch die Kinder. Die sachliche Besprechung knüpft an an die Fragen bez. Wen- dnngen: a. Wie groß war denn eigentlich das Sorbenland? (Die Kinder bestimmen an der Karte die Grenzen: Saale bis Elbe.) b. Warnm hieß das Land Sorabien? c. Zeige die Orte, wo einst Sorbendörfer standen! *) Aus der Heimatslunde bekannt.

9. Königreich Sachsen - S. 96

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 96 — Zwergen. Zuletzt gehen alle zu Bette.) Wäre es aber nicht hübscher, im Freien herumzuspringen, als so den ganzen Abend in der Stube zu sitzen? (Draußen ist es kalt und finster. — Der Wind treibt kalte Schneeflocken durch die Luft. In der Stube ist es hell und warm. — Zusammenfassung.) — Ob die Leute im Erzgebirge ihre Winterabende auch so verleben? Ii. Wir werden es jetzt erfahren. 1. Auch in dem Häuschen, das wir im Geiste besuchen wollen, hat man die Lampe angebrannt. Dieses geschieht sogar zeitiger als bei uns. Warum? (Nebel — kleine Fenster im Hause.) Dann versammeln sich auch dort alle um den großen Tisch im Hause. Zum Lesen oder Spielen hat freilich niemand Zeit. Alle müssen fleißig arbeiten. Was mag ge- arbeitet werden? (Vielleicht Spielwaren, wie in Seiffen und Olbernhau, vielleicht Musikinstrumente, wie in Klingenthal und Markneukirchen, viel- leicht Holzlöffel und Holzquirle.) Ihr habt recht. In einigen Orten finden wir aber Mädchen und Frauen noch anders beschäftigt. Jedes Mädchen sitzt vor einem muffartigen Kissen. Dieses Kissen heißt Klöppel- kissen oder Klöppelsack. (Zeichnen!) Auf dem Klöppelsack stecken viele Nadeln und zwar so, daß sie ein Muster bilden. (Zeichnen.) Um diese Nadeln werden Seiden- oder Zwirnsaden so geschlungen, daß ein feines Gewebe entsteht.*) Damit das Schlingen schneller und leichter geht, ist jeder Faden um ein Holz gewunden. Diese Hölzer sehen wie kleine Trommelschlägel und heißen Klöppel. Das Klöppeln ist viel schwerer als das Stricken oder Häkeln (Nach Jütting und Weber.) — Früher wurde im Erzgebirge sehr viel geklöppelt. Jetzt aber ist das Klöppeln weniger verbreitet.**) — Wiedergabe. Zur sachlichen Besprechung: a. Wie werden die auf dem Klöppelsack hergestellten Gewebe ver- wendet? (Verkauft für geringen Lohn — Spitzen an Kleider, Hemden, Hüte, Decken, Tücher n. f. w. — Große Spitzen- geschäfte in Annaberg, Buchholz und Plauen.) b. Wo haben die Mädchen und Frauen die schwere Kunst des Klöppelns gelernt? (Klöppelschulen***) — Kinder von 4 — 5 Jahren fangen schon an!) *) Hier ist daran zu erinnern, wie unsere Schulmädchen Schlüsselketten fertigen. (Kork mit 4 Nadeln.) Am besten ist es freilich, wenn ein alter Klöppel- sack — vielleicht durch Vermittlung der Kinder — zur Stelle ist. Vergl. S. 6. **) Noch immer aber zählt man gegen 15000 Klöppler, die meisten zwischen Jöhstadt und Rothenkirchen. ***) In Sachsen bestehen gegenwärtig 24 Klöppelschulen: Aue, Bermsgrün, Brand, Breitenbrunn, Crandorf, Elterlein, Grünhain, Hammer-Unterwiesenthal, Haßlau [I und Ii], Huudshübel, Jöhstadt, Neustädte!, Oberwiesenthal, Planitz [I und Ii], Pöhla, Rittersgrün [I, Ii, Iii], Rothenkirchen, Schlema, Schneeberg. Schwarzenberg, Unterwiesenthal, Wilkau, Zschorlau und die Kgl. Musterschule in Schneeberg. — Die Schule in Wilkau umfaßt allein 104 Schülerinnen.

10. Königreich Sachsen - S. 101

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 101 — Anwendung. 1. Weise die Wahrheit der drei Sätze nach, die wir neu gefunden haben! 2. Welche Beschwerden bringt der harte Winter, welcher im Erz- gebirge herrscht, mit sich? 3. Welche Freuden gewährt er? (Schlittenfahrten!) 4. Warum nennt man Barbara Uttmann „die Wohlthäterin des Erzgebirges" ? 5. Wie verwenden wir Spitzen und Posamenten? 6. In welchen Stücken können uns die Erzgebirger ein Vorbild sein? 7. Der Erzgebirger ißt täglich Kartoffeln und verzehrt doch an keinem Tage dasselbe. Wie geht das zu? (Er versteht es, aus Kartoffeln eine große Menge verschiedener Gerichte zu bereiten, darunter solche, die wir in unserer Gegend gar nicht kennen.) 8. Erkläre: Klöppel, Klöppelsack, Posamenten. 9. Suche auf der Karte folgende Städte auf und bestimme ihre Lage: Buchholz, Dippoldiswalde, Kreischa, Annaberg, Dohna! 10. Damit die Kinder auch eine Vorstellung vom Dialekt der Erz- gebirger bekommen, kann vom Lehrer an dieser Stelle vorgelesen und dann gemeinsam erklärt werden: Erzgebirgische Zufriedenheit. 1. Jr Kinuer, sogt mr, wos ihr wullt, bei 5ns is wohrlich schie! Mr hoom gerod net Pfahr un Guld, Doch en zafriedne Sie! 2. Wechst ah bei uns ka' Citeru', ka Wei' un anner Zeig: Uns machen nnnre Schwarzbeer früh un viel Ahrdeppl»n reich. 3. Wos nutzet eu dä viel Gelanz un a grußmögliches Haus? Is när as Sunntigswammes ganz, das Annre macht nischt aus. 4. Ho ich a Kihla in men Stall, da hats gar kane Ruht, a Seila fiudt sich ah noach ball, dr liebe Gott schofft Brnd. Röder. Anmerkung. Erwähnt kann noch die Tanzlust der Erzgebirger werden. Sie ist „die Folge der zum Sitzen zwingenden Hansindustrie und der Grundlosigkeit der im Winter verschneiten, im Frühjahr und Herbst aber aufgeweichten Wege. Der Tanz bietet oft allein Gelegenheit zu der nötigen Bewegung." (Berlet, Erzgebirge.)
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